Leichte Sprache im Museum – geht das eigentlich? Und was muss man beachten, wenn man ein solches Projekt angeht? Werden die Texte in Leichter Sprache am Ende auch gelesen? Das Salzburg Museum hat sich diese und weitere Fragen gestellt. Und es hat seine Ausstellungstexte in Leichte Sprache übertragen. Die dabei gesammelten Erfahrungen stellt das Salzburg Museum kostenfrei in einer Broschüre zur Verfügung.
Einige Dinge haben mich nicht überrascht:
Alles fing mit der Entscheidung an, Barrierefreiheit wirklich ernst zu nehmen.
Es gab Vorbehalte gegen das Konzept, direkt in der Ausstellung Tafeln in Leichter Sprache auszuhängen.
Es war ein langer Weg von der Idee bis zur fertigen Ausstellung in Leichter Sprache.
Texte in Leichter Sprache sind keine 1:1 Kopie von einem „Original“, sondern es werden Inhalte ausgewählt, gekürzt, konkretisiert und erklärt.
Die Qualität der Texte von „Leichte Sprache-Profis“ war höher als die Qualität von selbstgeschriebenen Texten.
Besonders schön ist, dass die Ergebnisse systematisch evaluiert wurden – unter anderem mit Probe-Besuchern, die eine Eye-Tracking-Brille aufsetzten. Was dabei herausgekommen ist, ist erstaunlich. Für mich persönlich das Wichtigste: Die Texte in Leichter Sprache wurden insgesamt häufiger und aufmerksamer gelesen als die Texte in Standardsprache.
Mein persönliches Fazit bei der Lektüre war: Wenn ein Museum wirklich ernst macht bei der Barrierefreiheit und bei der Leichten Sprache, dann ist das keine Sache von ein paar übersetzten Texten. Es erfordert Durchhaltewillen und Zeit. Aber das Ergebnis lohnt sich.
Wenn sich Ihr Museum auch auf diesen Weg machen möchte, melden Sie sich gern. Ich freue mich auf Ihre Nachricht oder Ihren Anruf.
Transparenzhinweis: „Meine“ Agentur, klar und deutlich, war nicht an dem Projekt beteiligt.
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