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FAQ Leichte Sprache und Einfache Sprache
Fernsehinterview

FAQ Leichte Sprache und Einfache Sprache

  • Was ist Leichte Sprache?
    Leichte Sprache ist eine besonders stark vereinfachte Version der deutschen Sprache. Leichte Sprache will Informationen barrierefrei machen. Leichte Sprache hat Regeln, zum Beispiel: Die Sätze sind kurz. Jeder Satz enthält nur eine Information. Fremdworte oder Fachbegriffe werden vermieden oder oder erklärt.
  • Wer braucht Leichte Sprache?
    Leichte Sprache richtet sich an Menschen mit Lernschwierigkeiten oder sogenannter geistiger Behinderung. Daneben kann Leichte Sprache auch für Menschen hilfreich sein, die gerade anfangen, Deutsch zu lernen. Insgesamt schätzen wir die Zielgruppe für Leichte Sprache auf knapp 2 Millionen Menschen in Deutschland.
  • Gibt es Regeln für Leichte Sprache?
    Leichte Sprache ist kein geschützter Begriff. Es gibt aber Regeln, zum Beispiel vom Netzwerk Leichte Sprache und von Inclusion Europe. Diese Regeln sind nicht genau gleich, aber sie haben große Ähnlichkeiten: Die Sätze sind kurz. Jeder Satz enthält nur eine Information. Fremdworte und Fachbegriffe werden vermieden.
  • Ist Leichte Sprache Pflicht?
    Ja. Leichte Sprache ist gesetzlich vorgeschrieben - zumindest in bestimmten Bereichen. Behörden und staatliche Einrichtungen (egal ob Bund, Land oder Kommune) müssen Informationen barrierefrei zugänglich machen. Dazu gehören Angebote in Leichter Sprache. Vorgeschrieben ist in der Regel, dass wesentliche Inhalte, Hinweise zur Navigation und eine Barrierefreiheitserklärung in Leichter Sprache verfügbar sein müssen. Für Unternehmen gelten solche Vorschriften noch nicht.
  • Wie erkenne ich "gute" Leichte Sprache?
    Eine erste Orientierung für die Qualität eines Textes in Leichter Sprache bietet zum Beispiel das "easy to read logo". Das Logo bescheinigt die Einhaltung der Regeln von Inclusion Europe. Das beinhaltet die Prüfung durch Menschen aus der Zielgruppe. Das Logo allein ist aber kein Beweis für gute Qualität. Wir lesen leider immer wieder Texte in angeblicher Leichter Sprache, die unsinnig oder schlicht falsch sind. Drei Beispiele, die alle aus dem "echten Leben" stammen: 1. Nebensätze werden durch ständige Fragen, Doppelpunkte und Rumpfsätze vermieden. Das ist leider weit verbreitet, aus unserer Sicht aber eher ein Zeichen für Faulheit als für gute Qualität. 2. Sie finden im Text beispielsweise "Bord-Steine". Was soll ein "Bord" sein? Sinnvoll getrennt ist ein Wort, wenn beide Teile für sich einen Sinn ergeben. 3. Englische Begriffe werden sinnfrei erklärt. Steht in einem Cookie-Hinweis auf einer Website "Cookies ist Englisch und bedeutet auf Deutsch Kekse", dann ist das zwar sprachlich richtig übersetzt, aber im Kontext völliger Nonsens. Gute Texte in Leichter Sprache halten sich an die Regeln. Darüber hinaus sind sie flüssig lesbar und korrekt. Korrektheit meint sowohl Grammatik als auch Inhalt. Gute Texte enthalten die wichtigsten Infos in einer durchdachten Reihenfolge. Und der Inhalt ist gut gegliedert - mit Überschriften und Absätzen, die den Sinn unterstützen.
  • Brauche ich Leichte Sprache oder Einfache Sprache?
    Es kommt darauf an: Wer soll den Text lesen und verstehen? Geht es Ihnen um Barrierefreiheit und um die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung? Dann brauchen Sie einen Text in Leichter Sprache. Geht es Ihnen um Verständlichkeit für eine möglichst große Zielgruppe - bis zu 95 % der Bevölkerung? Dann ist Einfache Sprache die bessere Wahl. Mehr dazu finden Sie in unseren ausführlichen Fachtexten zu Leichter Sprache und Einfacher Sprache und in unserem kostenfreien Buch "Einfache oder Leichte Sprache - Eine Entscheidungshilfe".
  • Wie stellt klar und deutlich eine gute Textqualität sicher?
    Wir achten auf die Qualifikation unserer Übersetzerinnen und Übersetzer für Leichte Sprache. Für uns übersetzen nur Menschen, die ihre Fähigkeiten nachweisen - durch Zertifikate und durch eine Arbeitsprobe. Darüber hinaus arbeiten wir an jedem Text mit dem Vier-Augen-Prinzip. Eine Person erstellt die eigentliche Übersetzung. Danach bearbeitet, korrigiert und verbessert eine zweite Person diesen Textentwurf. Erst dann schicken wir den ersten Übersetzungs-Entwurf an unsere Kunden.
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